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Neunkirchen: Unglücksfall auf Zeltplatz

Datum: 05.08.2015

Kurzbeschreibung: Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Mosbach und des Polizeipräsidiums Heilbronn vom 05.08.2015

 

Am Dienstagnachmittag ereignete sich gegen 16.05 Uhr ein Unglücksfall auf einem Zeltplatz bei Neunkirchen/Neckar-Odenwald-Kreis, bei dem der 45 Jahre alte Leiter des Zeltlagers ums Leben kam. Zwei 20-Jährige, die ebenfalls als Betreuer in der Gruppe waren, wurden mit schweren Verletzungen in verschiedene Kliniken gebracht (wir berichteten darüber). Noch am Abend wurden die 9 – 13 Jahre alten Kinder und deren Betreuer mit Bussen vom Zeltplatz zurück an ihre Heimatorte im Ortenaukreis gefahren. Dort wurden fünf Kinder und drei Erwachsene unverzüglich in Krankenhäusern zur weiteren Abklärung ärztlich untersucht. Nach derzeitigem Kenntnisstand sind die drei Erwachsenen zwischenzeitlich wieder entlassen. Über den Zustand der fünf Kinder liegen aktuell keine Erkenntnisse vor.

Die aus 66 Kindern und insgesamt 23 Betreuern bestehende Zeltgruppe war am Montag in Neunkirchen angekommen und hatte zunächst ihre Zelte aufgebaut. Am Dienstagnachmittag sollte noch ein mit einem Stahlseil versehener, ca. 15 Meter langer Fahnenmast aufgestellt werden. Bei der Aufstellung kam dieser nach dem derzeitigem Ermittlungsstand zu nahe an eine Hochspannungsleitung. In der Folge sprang ein Lichtbogen auf den Mast über. Für die Dauer von 0,55 Sekunden erfolgte eine Ableitung des Stroms entlang des Masts in die Erde, bei der letztlich ein Betreuer getötet und zwei weitere Betreuer schwer verletzt wurden.

Die staatsanwaltschaftlichen und kriminalpolizeilichen Ermittlungen laufen derzeit auf Hochtouren. Gegenstand der Prüfung ist, ob einem oder mehreren der Betreuer ein Verschulden im Zusammenhang mit dem folgenschweren Unglücksfall zur Last zu legen ist. Die beiden schwer verletzten Betreuer konnten noch nicht vernommen werden.

Sofort nach dem Unglück wurde die Jugendgruppe vom Zeltplatz in eine nahegelegene Halle gebracht und dort von Notfallseelsorgern betreut. Auch bei der Ankunft der Kinder in ihrer Heimat standen weitere Notfallseelsorger zur Betreuung bereit. Das Zeltlager in Neunkirchen wurde aufgelöst.

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